Ironman Hawaii 2022 VIII
- von Markus
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- 08 Okt., 2022
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Aloha zusammen,
wie von Jenny gestern schon angekündigt, schreibe ich dann auch noch einen Bericht zum Wettkampf.
Warnung: Ab hier wird es nerdig und sicher nicht ganz so lustig, wie als von Jenny vorgetragen. Also wem es so langsam reicht mit den Gansers auf Hawaii, der liest einfach nicht weiter.
Wer kennt das nicht, es gibt Tage, da meinst du, du kannst fliegen und dann gibts halt die anderen Tage. Kurioserweise sind bei mir immer die anderen Tage, wenn ich auf Hawaii starte. Meine Probleme sind, so bin ich zumindest der Meinung, die Zeitumstellung und die Hitze.
In Punkto Zeitumstellung habe ich mich deswegen mit Pr. Jörg Stehle zusammengeschlossen, der Spezialist in diesem Thema ist. Ich habe also von ihm einen Verhaltensplan incl. einer Blaulichtbrille bekommen, um meine innere Uhr möglichst schnell auf Hawaiizeit umzustellen. Klar, war dafür die Vorlaufzeit eigentlich zu knapp aber rein gefühlsmäßig, war es so gut wie noch nie. Ich bin gut eingeschlafen, habe gut geschlafen und war tagsüber nicht sonderlich müde. Danke dafür lieber Jörg!
Die Umstellung auf die Hitze ist sicher auch eine Zeitsache und sicher auch ein gewisses Naturell, was mir dann einfach nicht so liegt.
Am Wettkampfmorgen bin ich also nach einer guten Nacht voller Tatendrang erwacht. Frühstück mit süßem Brot und mitgebrachten Eszetschnitte und dann ging’s auch schon fast zum Start nach Kona. Durch die Wellenstarts, musste die Wechselzone schon um 6.20 geräumt sein, wobei mein Start erst um 7.40 war. 1:20min im Schwimmanzug um 7Uhr morgens draußen rum zu stehen, wäre bei uns zu Hause sicher ein Problem. Hier ist es dann schon so warm, dass der Schwimmanzug erst kurz vor dem Start zu gemacht wird.
Vom Schwimmen hatte ich eigentlich keine großen Erwartungen, aber es lief echt gut und nach 1h7min war ich wieder am Pier. Man würde meinen durch die Wellenstarts gäbe es nicht so viele „Schlägereien“ unterwegs, was aber eher das Gegenteil war. Nach 10min sind wir in die vermeintlich viel langsameren älteren Altersklassen vor uns rein geschwommen und ab dem Wendepunkt haben uns die ganz jungen Wilden dann teils überschwommen. Aber kein Vorwurf an den Veranstalter, irgendwie muss man es ja machen und jedem Recht machen, geht halt nicht.
In der Wechselzone hatte ich wahrscheinlich den schlechtesten Platz von allen Startern. Zwar müssen alle den selben Weg machen, aber da es keine Bikecatcher mehr gibt, musste ich den Weg halt mit Rad machen und stand dann auch prompt im Stau.
2018 war das Radfahren ein absoluter Witz, da hier ja Riesenpulks durch die Gegend fuhren und es keinen interessierte. Daher war ich sehr gespannt, wie es nun ablaufen würde.
Es war kein Vergleich zu 2018, weil es viel fairer war. Klar, wird es auf so einer Strecke bei dieser Leistungsdichte nie fair zu gehen und der ein oder andere hat es sicher auch darauf angelegt, aber es war relativ normal. Es war praktisch eine lange Schlange, mit nicht immer dem richtigen Abstand, aber keine Tour de France Pulks.
Mist, auch hier kann ich mir keine Ausrede zurecht legen.
Ich wollte in diesem Jahr in gar keinem Fall überziehen und so hatte ich Vorgaben meines Coaches Mario und im Kopf habe ich mir vorgestellt, dass ich einfach so fahre, als wenn ich eine schön Sonnntagstrainingsrunde drehe. So bin ich dann los und habe trotzdem die meisten überholt, wurde aber auch von ein paar überholt. In der Regel, hätte mich das aufgeregt und ich hätte vermutlich die Schlagzahl erhöht, diesmal nicht, bin einfach ruhig weiter. So nach 120km habe ich dann was aufgedreht und konnte noch einiges wieder gut machen. 5h8min sind jetzt wirklich keine Glanzleistung, besonders wenn man bedenkt, dass ich auch schon mal ne gute halbe Stunde schneller gefahren bin. Klar, es war heiss und da der Wind mittags häufig dreht, war es mehr Gegenwind als andersrum, aber ist das nicht immer hier so….?
Aber so war halt der Plan und wenn jetzt ein schneller Lauf folgen würde, dann wäre alles perfekt.
Na ja, es blieb dann bei dem Plan, denn es wurde kein schneller Lauf. Die ersten Kilometer bin ich dann locker los und das Tempo war mit so 5min/km auch o.k.
Jedoch merkte ich, dass sich das nicht gut anfühlte und so wurde ich einfach immer langsamer. Im Kopf war immer die nächste Verpflegungszone, wo ich mich immer hin gekämpft habe. Dort bin ich dann geplant gegangen, habe viel getrunken, viel gekühlt und hatte dann jedes Mal Probleme überhaupt wieder los zu Laufen. Es war halt unerträglich heiß.
Unterwegs hatte ich noch Probleme mit meinem Fuß und konnte teils kaum auftreten. Aber ehrlich, wenn dir bei so einem Wettkampf nichts weh tut, dann ist was schief gelaufen.
Mehr schlecht als Recht bin ich dann nach 4h10min ins Ziel gekommen. Die Gesamtzeit war mit 10h40min passabel. Was tatsächlich sehr komisch ist und sicher auch eine Ursache hat, die ich mir im Moment nicht erklären kann, aber sicher einen Grund hat. Ich hatte während des Marathons einen Durchschnittspuls von 163. Einen solchen Pils habe ich normalerweise noch nicht ohne Vorbelastung auf einem Tempodauerlauf?
Ziel war ja Daylight Finisher zu werden. Keine Ahnung, was da zählt, die Sonne war so 1min unter gegangen, aber es war noch taghell. Wir drehen es uns dann so wie es passt
Wer mich nun kennt, weiß dass ich damit sicher nicht zufrieden war. Aber ihr werdet es nicht glauben, ich war und bin zufrieden.
Nach meiner „Herz OP Geschichte“ im Februar war so viel in Frage gestellt und das ich dann im Herbst wieder hier in Hawaii bin, hätte ich nicht gedacht. Ich habe ja schon einige kurze Wettkämpfe in diesem Jahr gemacht, mit denen ich allesamt zufrieden war und ich glaube teils waren die auch echt gut. Aber so ein Ironman auf Hawaii ist halt ne andere Hausnummer und ich hatte im Kopf immer so ein bisschen „Angst“. Jetzt hoffe ich, dass ich dieses Gefühl beiseite legen kann und freue mich auf kommende Herausforderungen. Jenny, schrieb wohl was von „nie wieder“? Da es keine Zeugen gibt und ich mich nicht mehr an alles von gestern erinnern kann, schauen wir mal, was da so alles noch kommt.
Ein Riesen Dankeschön, für euer Mitfiebern, Daumendrücken und eure motivierenden Kommentare und natürlich an meinen persönlichen Ghostwriter.
Aloha,
der von Jenny so getaufte Gansernator

Also eigentlich sollte die Überschrift lauten im „Sturmschatten“, denn heute war es nich wie letzte Woche noch vorausgesagt, sonnig und windstill. Aber dazu gleich.
Erst einmal die gute Nachricht, wir sind wieder zu Hause. Also zumindest eine gute Nachricht für mich, denn ich hatte schon etwas Bammel vor der Rückfahrt. Nicht nur wegen der Länge, sondern auch, weil die meisten Höhenmeter ganz am Schluss kommen. Natürlich muss ich fast immer ein paar Hügel rauf, wenn ich nach Hause möchte aber im Normalfall habe ich dann nicht schon über 200 Kilometer auf dem Tacho. Also bin ich erst einmal froh, dass ich zurück bin.
Nicht auf dem Plan hatten wir den Wind. Bis Kilometer 150 war alles gut. Die Strecke ein wenig anders als auf der Hinfahrt. Aber soweit alles gut. Dann wurde es etwas unangenehm, es war nicht windig, sondern stürmisch. Und auch wenn ich praktisch wie eine Klette an dem Hinterrad meines Gatten hing, hat meine Wenigkeit den „Sturmwind“ auch zu spüren bekommen. Dementsprechend haben mir dann die letzten 30 Kilometer schon gut zugesetzt. Angekommen ging mal fünf Minuten nichts mehr. Vielleicht waren es auch zehn. Oder fünfzehn.
Gut neun Stunden im Sattel, da hat man übrigens viel Zeit zum Nachdenken/Beobachten und ich muss sagen, da ich 99,9 Prozent hinter dem Ganser gefahren bin, kenn ich seine Kehrseite jetzt in und auswendig - jetzt kommt bitte nicht auf komische Gedanken!!! Die Restlichen 0,1 Prozent waren „Pipipausen“, da rollt die Ganser dann mal locker vor. Ist immer eine gute Gelegenheit zum Verschnaufen.
Wenn ich mal eine machen muss, bleibt der Herr stehen und macht dumme Sprüche.
Ich habe auf dem Weg öfters gedacht, warum einige Männer manchmal so bescheuert sind. Ich betone „einige“.
Er braucht ja nicht unbedingt weiter fahren, würde ihn ja nie mehr einholen. Aber ein Minimum an Privatsphäre, wäre auch in einer Ehe nicht verkehrt.
Markus und ich hatten zwischenzeitlich auch öfter Verständigungsprobleme.
Er hört auf zu treten, der Freilauf macht Krach wie Sau und bei mir kommt an: „… da… gesehen? …“
Ich brülle über das nervige Geräusch der Laufräder im Leerlauf zurück. „Ich kann dich nicht verstehen, dein Freilauf ist zu laut und dann der Wind.“ (irgendwie ist es immer windig mit Markus, und wenn es nur der Fahrtwind ist).
Fünf Minuten später.
Markus hört auf zu treten, das Hinterrad knattert wie ein Maschinengewehr, er sagt irgendwas und fuchtelt mit der Hand in irgendeine Richtung. Ich habe kein Wort verstanden.
Darauf brülle ich, um das Knattern zu übertönen: „Ich kann dich nicht verstehen.“
Das geht noch einige Male so, bis ich mich geschlagen gebe und einfach nichts mehr sage, hat ja eh kein Zweck.
Also dieser Freilauf macht mich irre. Selbst Markus geht das langsam auf den Wecker, wir haben schon in Erwägung gezogen, die wegen Lärmbelästigung zu Verklagen.
Ein Vorteil hat das knattern aber dann doch, mit der Lautstärke kann keine Klingel mithalten und Markus muss nur mal kurz aufhören zu treten und jeder im näheren Umfeld kann uns hören.
Als wir dann langsam wieder in heimischen Gefilden ankommen, schalte ich endgültig das Navi ab, das ständig piept, weil ich nicht mehr auf der Strecke bin, wenden soll oder weil es mich einfach nerven will, wer weiß das schon so genau. Markus fährt sowieso, wie er will.
Oft frage ich mich auch, warum er einfach jeden Weg im Umkreis von hundert Kilometern kennt. Der Mann verbringt eindeutig zu viel Zeit auf dem Rad aber er weiß nicht, wo in der Küche eine Schere liegt. Er sollte demnächst mal mehr Zeit im Haushalt verbringen. Kann auch direkt damit anfangen. Ich stehe heute nicht mehr vom Sofa auf.
Auf meine Frage, ob er wenigstens auch ein bisschen platt ist, kam nur „Mir tut der A… weh.“ Und da es ihm noch gut geht, bis auf die „Po-Probleme“ kann er mich ein bisschen bedienen - Sitzprobleme hatte ich übrigens nicht, der soll noch mal über meinen Sattel herziehen, weil der nicht so toll ist. Ich hab da mal ein Foto seiner Trikottaschen gemacht. Ihr wisst, ein Bild sagt mehr als…. Aber auf keinen Fall eine größere Satteltasche benutzen.
Das war es soweit. Jetzt sind wir mal gespannt, wann unser Karton (nun eine Nummer größer) dieses Mal ankommt.
Euch allen eine gute Nacht und einen schönen Sonntag.
Jenny
Noch ein Dankeschön für alle Euern netten Kommentare
Donnerstag 05.10.2023 - Anreisetag
Oder die etwas andere Geschäftsreise.
Hallo,
zuerst wollte ich schon gestern Abend schreiben, doch es kam alles anders als erwartet und ich war dann doch irgendwann zu kaputt.
Wo fange ich an?
Vielleicht mit „Wie kommt man auf 12000 Schritte, wenn man schon fast 9 Stunden auf dem Rad gesessen hat?“
Oder „240 Kilometer Radfahren kann ja jeder.“
Oder „DHL das neue DPD - gibt es auch noch gute Lieferdienste?“
Werd sich nun die Frage stellt, was ich jetzt schon wieder fasel, wird später aufgeklärt. Versprochen.
Aber ich beginne mal ganz vorne.
Da wir noch Urlaub haben und wir generell weg fahren müssen, um nicht wie vorgestern wieder Stunden im Laden zu verbringen, haben wir das nützliche mit dem „Spaßigen“ verbunden. Eine Fahrt mit dem Rad nach Mainz und wer aufgepasst hat, der weiß, das Cervélo in Mainz sitzt und Markus noch einmal dorthin wollte.
Also Strecke erstellt und nach kurzer Planung ging es dann heute Morgen recht früh los. Gut 240 Kilometer standen auf dem Plan. Alles lief gut, die Strecke, von traumhaft bis fast Alptraum, war auch für mich gut machbar, hatte wenig Höhenmeter und den Windschatten hatte ich mit gebucht.
Am ersten Anstieg wollte Markus, damit uns nicht langweilig wird, schon eine erste Bergwertung ausfahren.
Er „Wer zuerst oben ist, darf sich heute Abend was wünschen.“
Ich „Ja, mach mal.“
In Gedanken ging ich meine Optionen durch.
Erstens, Markus in den Graben schubsen.
Das wurde direkt verworfen, weil ich trotzdem keine Chance gehabt hätte, solange er nicht ernsthaft verletzt wird. Trüge er größeren Schaden davon, wäre es total blöd, wenn ich meinen Windschatten schon nach 10 Kilometer nicht mehr dabei hätte.
Zweitens, selbst eine Verletzung vortäuschen.
Weiter komme ich nicht mit dem Denken, meine Beine brauchen den Sauerstoff. Gehirn wird ausgeschaltet.
Also radeln wir und radeln und radeln, ab und an biegen wir falsch ab oder landen auf Schotterstrecken, die eher Gravel tauglich wären. Ab und an frage ich mich, wie ich bei dem Tempo 240 Kilometer schaffen soll aber zu meinem Glück kommt schon mal eine Ampel, ein Ort oder eine Oma in ihrem Auto, die den Verkehr etwas bremst.
Zwischen Bonn und Koblenz ist die Strecke nicht so doll, in Koblenz ist es, wie zu erwarten voll und es geht nur schleppend durch den dichten Verkehr. Endlich aus Koblenz raus wird es besser und die Strecke auch schöner. Irgendwann fahren wir nicht mehr nach Navi, da dieses wieder auf die andere Rheinseite will und das Fährboot gerade erst auf der Anderen Seite anlegt. Um lange herumzustehen ist es ein bisschen zu frisch. Also weiter und es klappt ganz gut. Als wir dann endlich im Hotel ankommen und ich immer noch ganz gut drauf bin, freue ich mich, dass ich so gut durchgehalten habe. Ein bisschen Angst habe ich vor dem Rückweg, da kommen die Anstiege am Ende. Nicht zu viel drüber nachdenken.
Die Freude über das erreichen des Ziels findet ein jähes Ende als wir merken, dass unser Express Paket mit den Klamotten nicht im Hotel angekommen ist. Dieses habe ich extra am Morgen vorher (8:30 Uhr) zu DHL gebracht. Lieferung am nächsten Tag im Laufe des Tages. Tja, das war wohl was für den A….
Wir bei DHL angerufen und was soll ich sagen, Servicewüste Deutschland. Die blöde Kuh am Telefon meinte, wenn man nicht angibt, dass die Lieferung bis 12 Uhr da sein soll, dann kann es auch was später werden. Dann meint die alte auch noch, dann müssen wir uns wohl Sachen kaufen gehen. Wenn es ginge, hätte ich die gerne durch das Telefon erwürgt.
Mein „Schlaubi“ meinte dann auch noch, „Das habe ich mir fast gedacht, ich hätte bis 12 Uhr angegeben.“
Klugscheißer, kannst dich ja demnächst selbst drum kümmern.
Da wir nicht warten wollten, denn es wurde langsam kalt in den Radsachen, haben wir die Hotelschluppen angezogen und sind schön mit Radklamotten in die Innenstadt von Maiz gerschluppt und shoppen gegangen.
War echt auch mal ein Erlebnis. Und man wurde auch fast gar nicht blöd angeguckt.
Und da soll mal einer was über uns Frauen sagen, ich war als erstes komplett ausgestattet und das nicht nur in halber Zeit von Markus. Auch für 1/3 dessen, was mein Mann ausgegeben hat. Dafür ist er jetzt was schicker und ich nur… sagen wir sportlich legere.
Als wir endlich richtige Schuhe an hatten, lief es im wahrsten Sinne des Wortes schon besser. Die Hotelpantoffel sind echt nichts für weitere Strecken. So, nun wisst ihr woher die 12000 Schritte kommen. Und nach einem kleinen Snack am späten Abend, wollte ich nur noch ins Bett.
Sch… Zahnbürste vergessen, also bin ich wohlgemerkt, noch einmal zur Rezeption runter gewatschelt und habe dem Herrn und mir eine Zahnbürste organisiert.
So, jetzt hatte mich der Tag dann doch noch geschafft.
Sendungsstatus unseres Pakets hat heute morgen übrigens von „Wird am 05.10 um Laufe des Tages zugestellt.“ auf „Daten nicht verfügbar“ gewechselt. Na herzlichen Glückwunsch.
Wir gehen jetzt mal Frühstücken.
Ich werde euch auf den Laufenden halten.
Jenny
Ganz besondere Grüße an die DHL, ihr seid spitze.



Lange Rede… er wollte es so.
Dabei frage ich mich schon manchmal oder besser ständig, kann er nicht einfach einmal etwas machen nur so zum Spaß? Er wird behaupten, dass wäre auch so gewesen, er hätte das nur so zum Spaß gemacht.
Hallo?! Spaß wäre meiner Meinung nach, wenn er mal was macht, ohne dabei immer diesen Wettkampfgedanken zu haben. Zum Beispiel mal schön mit der Frau zu radeln (aber bitte so, dass diese danach kein Sauerstoffzelt braucht) oder man hätte dieses MTB Ding auch gemütlich in vielleicht zwei Tage machen können. Also ich denke, normale Leute würden das eher unter Spaß verstehen.
Dabei beschleicht mich ein Gedanke, vielleicht brauchte er nur eine Ausrede, um sich vor etwaigen Hausarbeiten am Wochenende zu drücken. Ich hätte da so das ein oder andere zu erledigen, dass schon geraume Zeit auf den „Herr im Haus“ wartet. Obwohl, dann hätte er den Stoneman wahrscheinlich auf eine Woche herausgezögert.
Ich weiß es einfach nicht. Was geht in diesem Kerl nur vor? Ist das so ein „Ihr Frauen versteht uns Männer halt nicht.“ Ding?
Obwohl, es gibt auch genügend Frauen, die sich gerne quälen. Und natürlich tue ich das auch selber ab und an. Meistens eher ungerne und oft nicht aus eigenem Antrieb - das nennt man dann Herdentrieb oder so…
Aber ich habe ja nach meiner „Umsiedlung“ (Waltrop - Stolberg, vor wieviel Jahren? Sagen wir es ist schon etwas her) als erstes gelernt „Jeder Jeck is anders.“
Ich ahnte ja nicht, wie jeck jemand sein kann.
Schlechte Ehefrau?!
Markus hat euch ja schon so einiges berichtet, was er vergessen hat, werde ich noch kurz hinzufügen. Es war an diesem Tag noch ein anderer Fahrer auf der Strecke (auch für einen Tag gemeldet), den er auch mal kurz gesehen hat. Wobei ich mir nicht mehr sicher bin, wer wen überholt hat. Aber egal. Dieser Fahrer hatte seine Eltern dabei und wurde liebevoll an der Strecke verpflegt. Jetzt könnte man sagen, die Ganser ist ja wohl eine schlechte Ehefrau, das hätte sie ja bei Markus auch mal machen können. Ich hatte es ihm sogar angeboten aber er wollte es alleine durchziehen. Ein echter „IRONMAN“ halt. Ehrlich gesagt hatte ich das auch insgeheim gehofft. Das wäre ein echt langer Tag geworden und davon hatte ich, dank den netten Ironman-Veranstaltern, schon wirklich viele. Und ich bin sicher, da kommen auch noch welche.
Und wenn ich mich mal selbst reflektiere, was ich nicht häufig mache, muss ich sagen, dass mein Teufelchen, das den Engel auf der linken Schulter ständig umhaut, schon manchmal etwas fies ist. Im Grunde habe ich den „Jecken“ doch ganz gerne. Ehrlich. Es könnte daran liegen, dass meine persönliche Wochenendplanung dank „Rücken“ komplett im Eimer war. Frust pur. Dafür kann Markus nichts, obwohl… Ne, ich mach nur Spaß. Ich glaube am besten komme ich mal zum Ende.
Doch vorher noch eine Sache, die mit dem Buch.
Nieeeeemals. Über bestimmte Dinge sollte man nicht allzu oft und allzu viel nachdenken.
So, jetzt aber. Ich wollte mich kurzfassen, am Ende bin ich doch froh, dass er wieder mehr oder weniger heile aber gesund nach Hause gekommen ist. Mit Blasen an den Händen und Wunden an Stellen, an denen man keine haben möchte. Und die vielen Probefahrten von Reparaturrädern werden ihn noch einige Tage an seinen Sonntagsausflug erinnern.
Ich wünsche euch allen eine schöne Woche
Jenny

nachdem meine liebevolle Jenny euch ja schon erzählt, wie bekloppt ich bin (streite ich auch nicht ab und eigentlich weiß das auch jeder ), bin ich dann gestern den Stoneman Arduenna gefahren.
Inspiriert hat mich mein Kollege Björn und ich fand seine Erzähllungen dazu so spannend, so dass ich relativ spontan los bin. Ich bin seit letztem Winter schon kein MTB mehr gefahren und hätte vielleicht ein paar Mal trainieren sollen, aber im Großen und Ganzen bin ich ganz gut durchgekommen.
Gestartet bin ich morgens um 7:00 Uhr in Malmedy und da ging es dann direkt auch schon gut bergauf. Ich habe dann schon sofort gemerkt, dass es keine gute Idee war Vortags den 10er Vollgas zu Laufen. Bergauf ging es beim Stoneman übrigens immer, wenn es nicht gerade bergab ging. 3900Hm hatte ich zum Schluss auf dem Tacho stehen und es hat sich auch so angefühlt.
Landschaftlich ist die Strecke wunderschön und man ist praktisch den ganzen Tag allein unterwegs und sieht stundenlang niemanden. Gut fahrbare Singletrails und ein paar knifflige Abfahrten brachten dann einiges an Spaß, bevor es dann, oft in der prallen Sonne, wieder senkrecht hoch ging.
Die Hitze war dann auch am Ende im Streckenverlauf ein großes Problem, da die Gegend dort so einsam ist, dass man nicht mal einfach an einer "Tankstelle" Getränke nachfüllen konnte. So habe ich in einem kleinen Ort mal bei Leuten geklingelt, die mir dann Wasser nachgefüllt haben und als ich später an einem Schützenfest vorbeigekommen bin, habe ich mir die Flaschen voll Cola machen lassen.
Die letzten paar Kilometer waren von der Kondition eigentlich noch ganz o.k., aber ich konnte nicht mehr sitzen, alles war wund und die Hände voller Blasen, so dass ich die letzten Wurzelpassagen gerne nicht mehr gefahren wäre und mich über Waldautobahn gefreut hätte. Aber da gabs nicht so viel von.
Alles in Allem ne tolle Tour, die man empfehlen kann, muss nicht unbedingt an einem Tag sein, es sein denn man ist was bekloppt wie Jenny euch ja schon beschrieben hat.
Bis die Tage,
Markus
