Ironman Lanzarote 70.3 2021

Ironman Lanzarote 70.3 2021
Mit Mission Impossible würde ich meinen jetzigen Versuch beschreiben, euch von meinem Weg zum Ironman 70.3 Lanzarote zu berichten. Klar versuchen kann ich es, aber der Vergleich zum weiblichen Hemmingway der Ironmanberichterstattung aus meiner Familie kann nur in einem Desaster enden.
Wer sich also dazu herablassen möchte, auch einen Text mit geringem Unterhaltungswert zu lesen, der kann dies nun tun.
Ich sitze gerade im Flieger und lasse die letzten Wochen meiner Vorbereitung in meinem Kopf Revue passieren.
Nach dem großen Ironman auf Lanzarote im Juli, war ich echt angepisst. Da kommst du in den bescheidenen Coronazeiten ohne große Krankheit und sonstige Probleme gut durch und dann wirst du einen Tag vorher krank….
Mein schlechtestes Lanzarote sowieso und vielleicht auch einer der bescheidensten Wettkämpfe ever, knabbern dann schon innerlich an einem.
Trotzdem habe ich eigentlich dann im Training weitergemacht, wo ich auch vorher dran gearbeitet habe. Eigentlich waren die Trainingsergebnisse schon bald wieder auf einem echt guten Niveau und dann hat beim Ironman 70.3 Zell am See alles perfekt geklappt und mit dem 2. Platz in der AK 45, als fast Ältester mit 49,5 Jahren, war ich super zufrieden. Besonders „stolz“ war ich auf das Laufen, das mit 1:32h für einen alten Radfahrer echt nicht so schlecht war.
Nach einem guten Resultat macht das Training dann noch mehr Spaß und ich freute mich auf die Rückkehr nach Lanzarote, da ich ja hier auch gerne nochmal besser abschneiden möchte.
So in den letzten 1-2 Wochen wurde es dann was zäher…Wetter schlechter, dunkler, Trainingspartner fehlen, weil die meisten die Saison beendet haben und ja irgendwann ist man dann auch selber durch.
Mein Training nach Lanzarote war vom Umfang her deutlich geringer als im Frühjahr und in den letzten Jahren, teils aber dann auch deutlich intensiver.
Viele 50(100)er Intervalle im Schwimmbad sollen die Grundschnelligkeit erhöhen und in der Theorie wird das wohl auch so sein, aber das Schwimmen in Playa Blancha im offenen Meer, sehe ich dann eher zweckmäßig. Ich hoffe, dass ich ohne große Schlägereien wieder gut aus dem Wasser komme und dann passt es auch schon.
So richtig schnell wirst du im Wasser als minder talentierter alter Sack nicht mehr
Mein Radtraining bestand aus einer ganzen Reihe von langen Intervallen im angestrebten Ironmantempo. Länger als 4h war ich eigentlich nicht mehr unterwegs.
Angestrebt ist in etwa so eine NP Wert um die 270(280) Watt. So einen Ausreißer nach oben wie in Zell am See mit 296 Watt wird es wohl nicht geben.
Nach zig Streckenänderungen in den letzten Jahren wird es wohl am Samstag vom Schwierigkeitsgrad nur noch schwer zu toppen sein. Noch schwerer könnte natürlich der Wind/Sturm die 90km und fast 1300HM hier auf Lanzarote machen.
Ziel bei einem Ironman ist es ja möglichst gleichmäßig und möglichst nah einer deiner Schwelle zu fahren und halt nicht zu lange drüber.
Wenn’s aber nun halt so lange, steil oder mit Wind hoch geht, dann muss man sicher auch ein bisschen riskieren. Berghoch werde ich dann versuchen mein „Eifeltrainingstempo“ zu fahren und das ist dann in der Regel auch schon mal was drüber.
Ein prägendes Zitat eines alten Trainers meiner Radsportzeit war „Lieber vorne sterben, als hinten nichts zu erben“. Sicher ist das eigentlich für einen Ironman meist genau falsch, aber so ist meine Einstellung halt und da sollte die Vernunft mich manchmal wohl eher bremsen.
Der Laufkurs ist hier auch nicht einfach, da es auch leicht hoch oder runter geht.
Mein Lauftraining war sicher auch etwas anders als sonst. Ich bin echt viel gekoppelt und habe viele Intervalle gelaufen, die mir auch schon gut weh taten.
Was ich nicht mehr gemacht habe waren lange Läufe und auch der Gesamtumfang war eher niedriger. Über meinen längsten Lauf mit 18km in den letzten Wochen wird sicher der ein oder andere nur schmunzeln, aber ich bin trotzdem ganz optimistisch nicht Allerletzter auf dem Laufkurs zu werden.
Insgesamt wäre es halt schön einen guten Tag zu erwischen und in der Lage zu sein, sich bis zum letzten Meter zu pushen. Oft höre ich, dass das Ziel ist Spaß beim Wettkampf zu haben, aber das hatte ich äußerst selten, weil ich dann auch möglichst alles aus mir raus holen möchte. Spaß kommt dann hoffentlich danach
Hier an ein Podium in meiner AK zu denken, wäre als Ältester in der AK und aufgrund Prominenter Mitbewerber wohl vermessen, aber über einen einstelligen Platz würde ich mich schon freuen können.
Einen Slot für die WM70.3 in St George zu gewinnen, würde mich schon reizen, da ich das kleine Örtchen und die Strecke dort kenne und mag, aber leider kollidiert die WM 70.3 fast mit dem Ironman Hawaii und für einen Normalo wie mich ist das wohl zu nah beieinander. Da ich den Slot für Hawaii Oktober 2022 ja schon habe, wird’s wohl eher nichts mit St.George. Aber was sage ich immer zu meinen Kids, „du kannst nicht alles haben“
Für die Techniknerds:
Ins Wasser geht es hoffentlich mit dem Sailfish UltimateIPS. Hoffentlich weil ich natürlich nicht auf ein Neoverbot hoffe und hoffentlich auch, weil ich mir schon wünsche zu schwimmen und nicht auf eine Absage wegen Wellen/ Strömung wie vor 2 Jahren spekuliere.
Mein Rad (wenn es denn hoffentlich unversehrt und pünktlich ankommt) wird dann wie in Zell am See das Scott Plasma RC mit Enve Laufrädern 80/60.
Scott Strassenaerohelm mit Brille und der BSV Castelli Einteiler sollen mich dann auf dem Rad begleiten.
Beim Laufen entscheide ich dann morgen spontan, ob ich mit den asics Metaspeed Sky laufe oder die nagelneuen Scott RC Carbon zum Einsatz kommen.
Bei der Verpflegung werde ich wohl fast voll und ganz auf die Maurten Produkte setzen.
Unterwegs binnen heute noch alleine, aber morgen kommen dann die Supporter nach und dann hoffe ich das Frau Hemmingway von einem zufriedenen Markus berichtet. Ansonsten würde aus der anschließenden Urlaubswoche, wohl eher ein Trainingslager.
Gerne dürft ihr mir die Daumen drücken, bis die Tage,
Markus





